Die Umgebung zeichnet sich durch zweierlei aus:
schroffe, unbeherrschbare Natur und landwirtschaftlich bearbeitete Kulturlandschaft.
Die besondere Fruchtbarkeit dieses Tals bewirkte schon zu maurischer Zeit eine weitgehende Terassierung und Nutzbarmachung der Berge für den Anbau von Obstbäumen. Die vorhandenen natürlichen Quellen sorgen für ein Klima, in dem nicht nur Oliven-, Mandel- und Johannisbrotbäume wachsen, sondern darüber hinaus auch Zitrusbäume und die süßen Kirschen, für die das Vall de Gallinera berühmt ist.


















Das Vall de Gallinera ist sehr alt. Schon in prähistorischer Zeit haben Menschen hier gelebt, was an den vielen Höhlen und ihren Malereien zu sehen ist. Leider sind zwei Höhlenmalereien aus der Zeit vor 7000 v.Chr. aus einer Höhle gestohlen worden - tatsächlich aus dem Felsen gesägt!
Auf dem nördlichen Bergkamm gibt es Überreste einer iberischen Siedlung, d.h. einer Siedlung der Bewohner der iberischen Halbinsel, die vor der Zeit der Römer hier gelebt haben; gefunden wurden Mauersockel sowie Keramiken und Münzen, auch aus römischer Zeit.
Bekannt ist die Besiedlung des Tals durch die Mauren, die den Dörfern ihre Struktur und ihre Namen gaben. Allerdings existierten zu maurischer Zeit viel mehr Dörfer / Weiler als heute. Es soll eine Anordnung von familiär geordneten Höfen gegeben haben, die jeweils etwa über einen Hektar Land verfügten, auf dem einige Tiere gehalten wurden, das aber vor allem dem Anbau von Baumfrüchten und Gemüse diente.
Auch die Castillos / Burgen - es gibt eines in Benirrama, gewissermaßen am Anfang des Tals, eines in Benissili, an dessen Ende, und es soll noch ein weiteres geben, das ich nicht kenne, entstammen der maurischen Zeit.
Auch nach der Wiedereroberung Spaniens durch die Christen 1492 (Fall Granadas) lebten im Vall de Gallinera die Mauren, da es keine "Konkurrenten" gab, die ein Interesse an diesem Ort gehabt hätten. Vermutlich fand über ein Jahrhundert lang noch keine Veränderung statt. Im Jahr 1609 aber wurde ein Dekret erlassen, das alle Mauren (viele sog. Zigeuner sowie Juden) des Landes verwies. In den Kirchenakten von Benissivà wird der Befehl aufbewahrt, demzufolge die Bewohner des Tals 3 Tage Zeit hatte, ihre Habseligkeiten zu packen (jeder soviel, wie er am Körper tragen konnte) und das Tal zu verlassen und sich an einem der Schiffe zu melden, die sie außer Landes bringen würden. (Tatsächlich sind nur wenige dieser Schiffe an ihrem jeweiligen Bestimmungsort angekommen.)
Nach diesem "Rausschmiss" / der "expulsión" gab es im gesamten Tal keine Bewohner mehr. Da der "Besitzer", der Graf von Gandía, auch Ländereien in Mallorca hatte und eine weitere Nutzung und Kultivierung des Tales wollte, orderte er 150 Familien aus Mallorca, die im Tal angesiedelt wurden. Nach diesem plötzlichen Wechsel ihrer Lebensverhältnisse kehrte für diese Familien wieder Ruhe ein und sie lebten etwa 250-300 Jahre weitgehend unbehelligt in Abgeschiedenheit. Die Dörfer waren untereinander nur mit Mulis oder Eseln erreichbar, es gab gewisse eingeschränkte Kontakte zu den Dörfern der Hochebene (Vall d'Ebo und Vall d'Alcalà). Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine Teilnahme an den Märkten von Pego bzw. Richtung Westen Planes, Muro de Alcoy etc. üblicher, wo die Bewohner des Tals bestenfalls milde belächelt wurden, da sie anders sprachen. Das Mallorquinische ist zwar auch ein katalanischer Dialekt wie das Valenzianische, zeichnet sich aber klanglich durch eine Vielzahl von geschlossenen, dunkel gefärbten Vokalen aus, die nicht ohne weiteres verständlich sind, außerdem verwendet es andere Artikel als das Valenzianische (es und sa statt el und la), noch dazu sind landwirtschaftliche Ausdrücke oft stark regional gefärbt, stärker als allgemeinsprachliche Formulierungen. Jedenfalls konnte ein in Deutschland promovierender Alicantiner, der zu Anfang des 20. Jahrhunderts Benirrama besuchte (das durch seine Lage auf dem Hügel, abseits der Straße noch isolierter war als die anderen Dörfer), noch starke Reste des Mallorquinischen bei den Menschen feststellen, mit denen er sprach, dessen diese sich aber keineswegs bewusst waren. Seine Anmerkung, sie seien ja Nachfahren von Mallorquinern, quittierten sie mit heiterem Lachen.
Heute gibt es noch acht bewohnte Dörfer mit einer gemeinsamen Gemeindeverwaltung: Benirrama, Benialí, Benissivà und Benitaia, La Carrotxa, Al Patró, Llombai und Benissili. Insgesamt sind ca. 600 Einwohner angemeldet. Aber an Wochenenden und Feiertagen sowie in den Ferien steigt die anzahl der anwesenden Personen drastisch an, da viele Menschen inzwischen an dem Ort leben, an dem sie arbeiten (Pego, Denia, Oliva, Gandía etc.), aber immer noch Familie und/oder ein Stück Land / campo besitzen, zu dem sie gerne fahren. Zudem gibt es inzwischen in jedem Dorf mindestens zwei offizielle und nochmal drei inoffizielle "casas rurales", Dorfhäuser, die an Gäste vermietet werden.
Das Meer ist etwa 20km entfernt, etwas näher ist in entgegengesetzter Richtung der Stausee von Beniarrés / Planes, ein Freibad gibt es in La Carrotxa und einen Campingplatz im Vall d'Alcalà, auch mit Schwimmbad. Im Vall d'Ebo gibt es eine große Tropfsteinhöhle, die Höhlenmalereien des Tals selbst können auch besichtigt werden, es gibt überall Bars und Restaurants mit typischer einheimischer Küche und die Menschen sind herzlich, ohne sich anzubiedern, und heißen Besucher nicht nur zu den Fiestas willkommen, die aber vor allem i den Sommermonaten auch reichlich gefeiert werden.



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  URL: www.delavall.net; Stand: 12.12.2006; Verantwortlich: Katinka Lutze & Thomas Klein